Kontinentalportugal liegt im äußersten Westen Europas, auf der Iberischen Halbinsel. Es grenzt im Norden und Osten an Spanien und im Süden und Westen an den Atlantischen Ozean an. „Portugal ist von der Natur aus mediterran, von seiner Lage her jedoch atlantisch“ (1). Das Zusammenspiel mediterraner und atlantischer Einflüsse prägt das Land und unterstreicht die Kontraste – Nord und Süd, Küste und Landesinnere; Hoch- und Tiefland –, die sich von der Küste ins Landesinnere und vom Norden in den Süden hin jedoch abschwächen. Die Besiedlung durch nordeuropäische und afrikanische Völker und die jahrhundertelangen Bevölkerungsbewegungen innerhalb Portugals machten diese Gegensätze, verstärkt durch die Eingriffe in die Landschaft und die starke kulturelle Interaktion, so einzigartig, dass sie eine identitätsstiftende Wirkung entfalten konnten. Das Klima unterscheidet sich von Region zu Region, abhängig von der Nähe zum Meer, der Topografie und der jeweiligen Höhenlage. Für statistische und administrative Zwecke wurde Portugal in sieben Territorialeinheiten unterteilt, die nach EU-weit einheitlichen Kriterien festgelegt wurden.
Porto und der Norden – An der Küste herrscht ein mediterranes, vom Meer beeinflusstes Klima mit geringen Temperaturschwankungen, kühlen Sommern und milden Wintern sowie reichlich Niederschlag das ganze Jahr über. Die Region mit gründen Feldern und vielen Bäumen ist die waldreichste Portugals. Im Landesinneren herrscht ein mediterranes Klima mit kontinentalem Einfluss und großen Temperaturschwankungen. Der Sommer ist heiß und trocken, der Winter dagegen kalt mit wenig Regen und vereinzelt sogar mit Schnee. Die felsige und trockene Landschaft ist nur spärlich bewaldet.
Zum Landesinneren gehört auch die gesamte Douro-Region mit ihren Weinbergen, die die Landschaft und die Weinstraßen bis zur Mündung des Douro-Flusses in Porto prägen. Hier liegen außerdem das Weltkulturerbe Alto Douro Vinhateiro, der Nationalpark Peneda-Gerês, die archäologische Stätte Foz Côa (Felsgravuren, Weltkulturerbe) sowie vier Naturparks: der Park Douro International an der Grenze zu Spanien; die Hochebene von Alvão in den Regionen Minho und Trás-os-Montes; die Hochebene von Montesinho im Nordosten und die Küstenlinie von Viana do Castelo und Póvoa de Varzim.
Zentrum – Die Vegetation und das Klima Zentralportugals entsprechen den Verhältnissen in der Region Porto und Nordportugal. Das Landesinnere gehört zu den bergigsten Gebieten des Landes und weist ein typisches Gebirgsklima mit kühlen und feuchten Sommern mit entsprechenden Niederschlägen sowie strengen Wintern mit Schnee auf. Hier, in der Serra da Estrela, befindet sich auf 2.000 m Höhe der höchste Punkt Portugals und das einzige Skigebiet des Landes. In den Regionen Porto, Nordportugal und Zentrum gibt es Dutzende sogenannter Geoparks, die eine besondere geologische Vielfalt aufweisen und ein wissenschaftlich interessantes Naturerbe darstellen. Fünf dieser Gebiete zählen zu den sogenannten UNESCO Global Geoparks: Serra da Estrela; Arouca; Terras de Cavaleiros; Azoren und Naturtejo. Sie stellen ein länderübergreifendes geologisches Erbe und ein Modell für eine nachhaltige Entwicklung in Portugal dar. In dieser zentralen Region befinden sich zwei weitere Naturparks – Tejo Internacional und Serras de Aire e Candeeiros – sowie die Landschaftsschutzgebiete der Serra do Açor und der Serra da Gardunha, die Berlengas-Inseln und das Naturreservat Dunas de S. Jacinto.
Großraum Lissabon – Hier herrscht ein mediterranes, vom Meer beeinflusstes Klima. Die Sommer sind wärmer und trockener als im Norden, die Winter milder und niederschlagsärmer. Diese Region wird durch den Tejo-Fluss in zwei Bereiche geteilt: Nördlich des Tejo liegt der Naturpark Sintra-Cascais mit seinem nebligen Mikroklima in Sintra und einer zum Weltkulturerbe zählenden Landschaft. Im Süden befinden sich der Naturpark Arrábida mit seiner einzigartigen Vegetation; die Naturschutzgebiete in den Mündungsbereichen des Sado und Tejo und das Landschaftsschutzgebiet der Costa da Caparica mit fossiler Steilküste.
Der Alentejo unterscheidet sich drastisch von den anderen Regionen des Landes. Das fast ebene Gebiet mit seinen endlos scheinenden Flächen nimmt ein Drittel des Landes ein. Das Klima ist heiß und trocken, mit langen Sommern, in denen es monatelang nicht regnet, und kurzen, kalten Wintern. Hier befinden sich historische Orte, wie die zum Weltkulturerbe zählenden Städte Évora und Elvas, sowie zwei Naturparks: Vale do Guadiana und Serra de São Mamede. Außerdem liegt hier einer der größten künstlichen Seen Europas, der Alqueva-Stausee. Aufgrund des klaren Nachthimmels, der zu den schönsten weltweit gehört, wurde die hier gelegene Sternwarte (DarkSky Alqueva) von den World Travel Awards mit dem weltweit ersten Starlight Tourism Destination Award und dem Europe’s Responsible Tourism Award 2020 ausgezeichnet. Die Küstenlinie des Alentejo ist von weiten, teils noch unberührten Stränden gesäumt, die von Dünen und grüner Vegetation geschützt sind.
Algarve: „Es gibt zwei Algarven“(2): die Algarve der dicht besiedelten Küste, die sich auf ihrer ganzen Länge durch international berühmte Strände und ihre Fischerei auszeichnet, und die spärlich besiedelte Algarve der Gebirge, mit Hängen und Tälern, in denen üppige Wälder wachsen und Getreide angebaut wird: Monchique, Caldeirão und Espinhaço de Cão. Hier befinden sich zwei international bekannte Naturparks: der Sudoeste da Costa Vicentina und die Lagune der Ria Formosa. Hier ist das mediterrane Klima am stärksten zu spüren: wenig Regen, heiße Sommer und milde Winter und über viele Monate hinweg tiefblauer Himmel und strahlender Sonnenschein.
Die Azoren im Nordatlantik bestehen aus neun gebirgigen Vulkaninseln, die als Heiligtum der Bio- und Geodiversität gelten. Sie bilden zusammen einen Geopark mit heißen Quellen mit vulkanischen Gasen und einer üppigen grünen Natur, die sich über alle Inseln erstreckt. Hier herrscht das ganze Jahr über ein sehr feuchtes Meeresklima mit viel Regen und milden Temperaturen.
Die im Nordatlantik gelegene Inselgruppe Madeira besteht aus zwei gebirgigen Vulkaninseln. Zwei Drittel der Fläche sind als Schutzgebiete ausgewiesen, zu denen ein biogenetisches Reservat und der zum Weltkulturerbe zählende Lorbeerwald gehören. Das Klima ist mediterran, mit starkem Niederschlag und frühlingshaften Temperaturen das ganze Jahr über.
Sämtliche Regionen Portugals verfügen über ausgewiesene Gebiete, die in das weltweite Netz der Biosphärenreservate (Unesco) aufgenommen wurden. In ihnen liegen zahlreiche Routen und Pfade sowie Wander- und Fahrradwege, von denen einige Teil transnationaler Strecken sind.
Quellen: FCT. www.geossitios.progeo.pt; FFMS. www.pordata.pt/; ICNF. www.icnf.pt; INE. www.ine.pt; Ribeiro, O. (1945) Portugal: o Mediterrâneo e o Atlântico. Lisboa: Sá da Costa Editora; Turismo de Portugal. www.visitportugal.com; World Travel Awards
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